Zehnmal Erfreuliches von Wuhan bis Wien
Inmitten der politischen und kriegerischen Wirren ist die Sehnsucht groß, wieder einmal durch eine Reihe positiver Nachrichten erfreut zu werden. Diese gibt es durchaus.
Im Detail:
- In der chinesischen Großstadt Wuhan, deren Militärlabors einst als Ursprung des Corona-Virus unrühmlich bekannt geworden sind, fahren jetzt schon seit mehr als einem halben Jahr ohne Probleme fahrerlose Taxis. Das ist eine überaus erfreuliche Perspektive. Das sollte es auch bei uns bald geben. Das wäre besonders erfreulich für junge Frauen, die nächtens unbehelligt heimfahren wollen.
- Noch weiter entfernt, aber nicht weniger erfreulich ist Australien. Dort hat die Linksregierung im Einvernehmen mit den Konservativen Tiktok für Jugendliche unter 16 Jahren verboten. Ich fürchte zwar, dass kreative Typen bald Wege finden werden, das zu umgehen. Aber dennoch kann man sich über jedes einzelne Kind freuen, das nicht durch die blödsinnige und aufreizende Abfolge von Filmchen von allen sozialen Kontakten abgelenkt wird und das dadurch genauso wie durch Rauchen oder Trinken einen in diesem Alter besonders wahrscheinlichen Schaden davonträgt.
- In Abchasien, einem von Russland gewaltsam okkupierten Stück Georgiens, ist der dortige Präsident wie auch der Regierungschef zurückgetreten. Sie sind den vehementen Protesten von Bürgern gewichen, die gegen den wachsenden Einfluss russischer Oligarchen und gegen ein russisch-abchasisches Investitionsabkommen protestiert haben. Also selbst dort, wo die Russen mit ihren Panzern stehen, lassen sich die Menschen nicht mehr alles gefallen. Die Marionetten Russlands mussten nachgeben – ähnlich wie sie das beim ukrainischen Maidan mussten. Aus diesem Nachgeben kann man aber auch schließen, dass Moskau in der Ukraine derzeit so überbeansprucht ist, dass es keinesfalls den Ausbruch eines zweiten Konflikts riskieren will und daher das Nachgeben der abchasischen Marionetten angeordnet hat.
- Apropos Russland und Ukraine: Die Theorie, dass ein mit ukrainischen Geheimdienstleuten besetztes Segelboot die Schuld an der Zerstörung der Nordstream-2-Pipeline trägt, scheint nun endgültig widerlegt und als unhaltbar entlarvt zu sein. Allerdings: Damit gibt es noch keine endgültige Klarheit über die wahren Täter.
- Freuen darf man sich auch über das Urteil eines niederländischen Gerichts, das es abgelehnt hat, Shell wegen des CO2-Ausstoßes zu bestrafen, das mit Benzin fahrende Autos ausstoßen. Solche Klagen linksradikaler NGOs sind immer wieder eine fundamentale Gefahr für die Demokratie, sollten sie einmal doch auf einen gleichgesinnten linksradikalen Richter stoßen. Denn solange die Bürger demokratisch sagen, wir wollen mit dem Auto fahren, wir brauchen das Auto, kann es nicht sein, dass ihnen das an Parlamenten vorbei über Umwege unmöglich gemacht wird.
- Besonders positiv ist, dass in Paris die Glocken von Notre Dame wieder läuten und die berühmteste Kirche Frankreichs wieder besucht werden kann. Das ist gerade auch für dieses Land ein wichtiges Symbol dafür, dass sich die Europäer nicht unterkriegen lassen. Und dass wir immer wieder aufzustehen und wiederaufzubauen imstande sind, wie wir es auch in früheren Epochen nach der Zerstörung großer symbolischer Gebäude gezeigt haben, etwa in Wien vom Stephansdom bis zur Staatsoper.
- Ein wenig zu loben ist auch einmal das EU-Parlament, dem es gegen den heftigen Widerstand der Linksparteien gelungen ist, die schikanöse Entwaldungsverordnung zumindest ein wenig zu entradikalisieren und lebensnäher zu machen. Diese drohte den Handel mit vielen Entwicklungsländern wie auch Zehntausende kleinere Unternehmen durch unerfüllbare bürokratische Anforderungen schwer zu beschädigen. Genauso positiv ist, dass dabei die christdemokratischen Abgeordneten mit den bisher verfemten Rechtsparteien gestimmt und dabei gelernt haben, dass das gar nicht wehtut, sondern zu sinnvollen Ergebnissen führt.
- Die heimische Regierung hat sich ein dickes Lob verdient. Sie hat etwas geschafft, was vor drei Jahren noch völlig unmöglich erschienen ist: Es fließt kein russisches Gas mehr nach Österreich. Und dennoch ist die heimische Versorgung nicht gefährdet. Und dennoch kommt es zu keinen katastrophalen Preissprüngen (am teuersten im Energiesektor kommt uns in nächster Zeit statt dessen der Strom, wo wir de facto immer mehr die Kosten für die Umstellung auf grüne Solar- und Windstrom-Illusionen – und den Verzicht auf Atomkraftwerke – zu spüren bekommen …).
- Was Wahltage so alles möglich machen: Der Salzkammergut-Ort Bad Aussee hat knapp vor der Steiermark-Wahl sein geliebtes Autokennzeichen "BA" zurückbekommen. Auch wenn andere Regionen der Steiermark zumindest vorerst weiterhin Opfer der Kennzeichen-Zusammenlegung geblieben sind, zeigt sich doch, wie einfach es eigentlich oft ist, Wünschen der Menschen entgegenzukommen. Der Verzicht auf bürokratische Machtdemonstrationen tut fast nicht weh. Und kostet auch nichts.
- Österreichs Oberster Gerichtshof hat die Entlassung jenes Wiener Busfahrers bestätigt, der sich auf einem Video mit dem nationalfaschistischen türkischen Wolfsgruß gezeigt hat. Man darf sich vor allem darüber freuen, dass der Fall beim OGH gelandet ist und nicht beim Verfassungsgerichtshof mit seiner seltsamen Vorliebe für Immigranten aller Art.