Auf dem Rücken der Schwächsten
Es begann mit der weitgehenden Freigabe von Abtreibungen und endete vorerst mit all den schweren Degenerationen durch die Trans-, Schwulen- und Gender-Ideologie. Erfreulicherweise gibt es jetzt erstmals auch zumindest eine europäische Linkspartei, die sich in einem Bereich gegen diese durchwegs von der Linken ausgehenden inhumanen Gesellschafts-Degenerationen wendet, die von einer orientierungslos gewordenen Säkulargesellschaft recht bereitwillig aufgenommen worden waren. Dabei widerspricht gerade diese Eskalationsspirale frontal den angeblichen "Werten" der Linken, für die Schwächeren in unserer Gesellschaft einzustehen. Gibt es doch nichts Schutzbedürftigeres als ungeborene Kinder und psychisch über ihre sexuelle Entwicklung und damit Identität verunsicherte Pubertierende. Die meisten unserer Linken schützen jedoch lieber jugendliche Moslems, die hier bei uns ein Kalifat errichten wollen.
Völlig zu Recht schreibt die britische Regierung, dass es da um "schutzbedürftige Kinder" gegangen sei, dass diese Blocker-Verschreibung ein "Skandal" seien. Künftig dürfen die Blocker nicht mehr an Jugendliche unter 18 verabreicht werden.
Eine schon von den vorher regierenden Konservativen eingesetzte Kommission war zu dem Schluss gekommen: Die Pubertätsblocker führten zu einer dauerhaften Störung im Gehirn und würden Kinder in einen irreversiblen und traumatischen Weg von Hormonbehandlungen "einsperren". Dabei würden die Blocker oft sogar schon nach einer bloßen Online-"Konsultation" verabreicht.
Transgender-Wünsche von Jugendlichen sind in den letzten Jahren geradezu explodiert. Im in England dafür zuständigen Tavistock-Spital sind zuletzt in einem Jahr 5000 von ihnen behandelt worden; zehn Jahre davor waren es nur 250.
In Frankreich, wo derzeit eine Minderheitsregierung einer diffusen, angeblich auch bürgerlichen Mitte die Geschäfte führt, geht der Trend hingegen in eine gegenläufige Entwicklung. Dort wollen die Gesundheitsbehörden auch für Jugendliche unter 16 Jahren Geschlechtsveränderung möglich machen. Schon seit 2022 hat die betreffende Behörde erklärt, dass auch ein Mann schwanger werden kann – was nicht einmal ganz falsch ist, wenn man "Mann" gemäß der Gender-These, dass Geschlecht frei wählbar wäre, in ein Anführungszeichen setzt und damit zur beliebigen Kostümierung macht ...
Das alles hängt mit der kranken Phantasie eines zivilisatorischen Zusammenbruchs zusammen, welche letztlich alles für machbar hält, welche die Menschen als – auch politisch – formbare Masse ansieht. Die damit auch Frankenstein schon verwirklicht hat.
Über diese schweren Degenerationserscheinungen wird abgesehen von den selbst oft kranken Psychiatern, die derlei verschreiben, nur in zwei Bereichen gejubelt. Das sind die totalitären Systeme des Islamismus und des Putinismus. Beide führen diese Verirrungen als starken Beweis in ihrer Propaganda an, wie verkommen die westliche Zivilisation doch sei.
Deren Abwärts-Entwicklung ist damit eingeleitet worden, als die gleiche Zivilsations-Degeneration Abtreibungen nicht mehr als Mord an ungeborenen Kindern im Mutterleib sondern als "reproduktives Recht" dargestellt hat. Das ist eine absurde Formulierung, die aber auch schon die UNO in einigen Erklärungen behauptet hat, so zuletzt in einem "Zukunftspakt" genannten Text.
Immerhin hat jetzt eine namhafte Gruppe von Juristen, Ärzten und Ethikern in der "Frankfurter Allgemeinen" ausdrücklich festgehalten, dass auch ungeborene Menschen Personen sind, die ein Recht auf Schutz haben – unabhängig davon, wie willkommen sie bei jenen sind, die sie eigentlich primär schützen sollten.
Wie verzweifelt die Linke an der Abtreibung als ihrem wichtigsten kollektiven Identitätsmerkmal festhält, kann man auch daran sehen, dass in diesen Tagen die deutsche Ampel, die sonst in wirklich allen Fragen zerstritten ist, noch rasch einvernehmlich die letzten Hindernisse am Weg zu Abtreibungen aus dem Weg räumt: eine vorgeschriebene Beratung, eine dreitägige Wartefrist und die Vornahme der Abtreibung nur durch einen Arzt. Die Tötung soll also so schnell geschehen können wie die Plombe beim Zahnarzt (um die derzeit in Österreich die ganze öffentliche Aufregung zu gehen scheint).
In Österreich ist der Weg zur Abtreibung seit Kreiskys Zeiten noch einfacher als in Deutschland. Hingegen fehlt hierzulande bis heute die vom ersten SPÖ-Kanzler noch versprochene Statistik über Abtreibungen. Daher gibt es nur Schätzungen über die Zahl der ungeborenen Kinder, die nie das Licht der Welt erblicken: Es dürften rund 30.000 getötete Österreicher sein, denen 100.000 Geburten gegenüberstehen. Kämen diese alle zur Welt, gäbe es auch keine demographische Katastrophe.
Man kann nur hoffen, dass nicht viele dieser Babies ihr Leben aus jenem Zusammenhang lassen mussten, den jetzt eine neue Studie aufgezeigt hat: Gesetze, die die Nutzung von Kindersitzen vorschreiben, haben ihr zufolge die Geburtenzahl signifikant gesenkt. Denn in die meisten Autos passen keine drei Kindersitze auf die Rückbank …
Jedenfalls deutet nichts darauf hin, dass die Mehrzahl der Abtreibungen aus der ständig behaupteten bitteren Not und Verzweiflung von alleingelassenen Müttern erfolgt wäre. Aber wie bei der Trans-Epidemie leiden wir vielmehr zunehmend an mangelnder Fähigkeit, mit Problemen umzugehen, und sei es nur eine Einschränkung unserer Bequemlichkeit, unserer Urlaubsplanungen, unseres Hangs zu Partnerwechseln oder unserer Unwilligkeit, die Entwicklungsprobleme eines Jugendlichen zu ertragen. Wenn die Chemie oder das Messer des Arztes eine Antwort verspricht, glauben viele schon, darin die ersehnte Lösung ihrer Probleme auch gefunden zu haben. Ohne Rücksicht auf die Opfer. Denn Opfer sind immer die Allerschwächsten.