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Kärnten zwischen Dunkelflaute und Hellbrise

Kärnten zwischen Dunkelflaute und Hellbrise

Fast alle Kärntner Parteien haben sich gegen ein Windmühlenverbot für Kärntner Almen ausgesprochen. Dennoch hat ein solches Verbot jetzt bei einer Volksbefragung in Kärnten eine klare, wenn auch nur knappe Mehrheit errungen. Dabei ist völlig klar: Die Nachteile durch solche Windmühlen sind vor Ort sehr konkret, die Vorteile – wenn es sie überhaupt gibt – wären nur global, oder maximal auf nationaler Ebene. Obwohl auch dort die Nachteile überwiegen, auch wenn sie von der Politik noch kaum begriffen werden.

Es kann überhaupt keinen Zweifel geben, dass Almen und Bergkämme den faszinierenden Reiz ihrer wilden Schönheit verlieren, wenn auf ihnen riesige Windmühlen ragen. Dazu kommen die Schädigungen für Vögel durch die Rotoren der Windmühlen, die Belästigung durch den Lärm und die vielen Bauarbeiten in der Natur für die langen Zugangswege und Leitungen zu den Windmühlen sowie für die riesigen Fundamente. Wenn die Kärntner ihre Natur lieben und verteidigen, ist das nicht nur ein emotionaler Wert – und selbst dem wäre tiefer Respekt zu zollen – sondern auch ein rationaler: Denn dem für Kärnten so wichtigen Tourismus tun solche Windmühl-Perspektiven gar nicht gut. Deshalb haben ja auch die anderen Bundesländer hartnäckig alle touristisch reizvollen Gegenden Österreichs von dem Bau von Windmühlen verschont.

Die Kärntner und die Menschen in den betroffenen Gemeinden hätten von den Windrädern nicht einmal jene Vorteile, welche die Bürger oft zustimmend auf industrielle Projekte reagieren lässt: Das sind immer lokale Wohlstandsmehrung und besser bezahlte Arbeitsplätze. Beim Bau von Windkraftanlagen hingegen bleiben den Einwohnern nur die Hässlichkeiten, nur die Zerstörung der eigenen Heimat im "Land der Berge".

Auf nationaler Ebene sieht es ein bisschen anders aus: Da wird sich zwar durch den Bau von noch so vielen Windmühlen auf noch so vieen Bergen das österreichische Klima nicht beeinflussen lassen, selbst wenn die – von etlichen seriösen Wissenschaftlern bezweifelte – CO2-Thesen stimmen sollten. Denn selbst die fanatischsten Klimlapaniker geben zu, dass es sich hier um ein globales Phänomen handelt, an dem zwei Promille aus Österreich nichts verändern können, und dass keine Wirkungen in einem Staat alleine hat. Windmühlen in Österreich sind doppelt sinnlos, wenn von China bis Indien und Lateinamerika weiter Kohlekraftwerke gebaut werden.

Was Österreich allerdings droht, sind gewaltige Milliardenzahlungen, die auf Grund früherer EU-Festlegungen aus rot-schwarzer Zeit drohen. Freilich sollte man nicht so sicher sein, ob die EU-Strafzahlungen wirklich drohen, da keineswegs nur Österreich zu den CO2-Sündern zählt.

Daher wäre es eigentlich absolut logisch, dass die Republik jenen Regionen, die den Bau von Windmühlen hinnehmen, einen kleinen Teil jener Gelder zukommen lässt, die man sich dann an Zahlungen an die EU erspart. Eigentlich ist völlig klar, dass Gemeinden gegen den Windmühlbau sind, wenn sie nur den Nachteil spüren.

Ganz ähnlich laufen die Dinge politpsychologisch ja übrigens auch beim Thema Spitäler, wie man jetzt in der Obersteiermark gesehen hat. Wenn in den Gemeinden nur die Botschaft der regionalen Nachteile ankommt, dann sind die Menschen dort natürlich empört und dagegen. Rund um Liezen erwarten die Einwohner weder einen materiellen Vorteil durch die Schließung vieler Kleinspitäler und den Bau eines großen Krankenhauses noch einen gesundheitspolitischen Vorteil. Obwohl es den eindeutig gibt, wenn man deutlicher vermittelt hätte: Statt eines schlechten Spitals in der Nähe kann ein gutes ein paar Kilometer entfernt eindeutig lebensverlängernd sein.

Zurück zur nationalen Ebene und der Klimafrage. Da gibt es im Grund nur zwei Maßnahmen, die Österreich in die Nähe einer Erfüllung der europäischen CO2-Vorgaben bringen würde. Das sind nicht Unmengen von Windrädern und Solarpaneelen, sondern:

  • Das wäre erstens eine spürbare Verteuerung des Dieselpreises über das Niveau der Nachbarländer hinaus. Dann würden die zahllosen LKW, die unser Land durchqueren, nicht mehr im Billigland Österreich tanken, sondern knapp bevor sie Österreich durchqueren oder nachdem sie Republik verlassen haben. Dann würde gemäß den EU-Vorgaben plötzlich nichts von den Emissionen dieser LKW mehr Österreich angerechnet werden.
  • Das wäre zweitens der Bau eines Atomkraftwerks. Dieses würde ermöglichen, Gas und Öl in hohem Maß zu ersetzen, die ja noch immer nicht nur für Heizung und Transport, sondern auch zur Stromerzeugung eingesetzt werden.

Aber beides ist politisch in Österreich weitestgehend tabu und stattdessen werden wir wohl lieber Strafe zahlen. Und wir werden Menschen und Landschaft mit Scheinmaßnahmen wie den massenweisen Windmühlen quälen.

Warum sind die von vielen, nicht nur von grünen Ideologen so gepriesenen erneuerbaren Energieerzeugungsformen reine Scheinmaßnahmen? Weil sie, je größer ihr Anteil wird, umso katastrophaler sind.

Die Katastrophen treten sowohl bei Dunkelflauten wie auch Hellbrisen ein. Dunkelflauten sind Zeiten ohne Sonne (in der Nacht oder bei Nebel) und Windstille, wie wir sie am Ende des Jahres 2024 schon zwei- bis dreimal hatten. Hellbrisen sind durch das Gegenteil geprägte Zeiten, etwa sommerliche Winde bei viel Sonnenschein.

Beides hat aber negative Folgen, wie man etwa an den jetzt veröffentlichen deutschen Zahlen für das Vorjahr sehr gut ablesen kann, wo ja die Grünpolitik massive Auswirkungen hatte.

Hellbrisen

In Deutschland sind in den letzten zwei Jahren die Photovoltaik-Anlagen um fast 50 Prozent vermehrt worden. Ein Großteil davon kann bei Sonnenschein nicht abgestellt werden. Wenn noch dazu ein Sonn- oder Feiertag ist, droht immer mehr der Zusammenbruch der Versorgung, weil die zu hohen Einspeisungen das Netz zusammenbrechen lassen.

Auch volkswirtschaftlich ist eine Hellbrise extrem schädlich: Allein in Deutschland haben vier Millionen Solaranlagen auf Dächern eine auf 20 Jahre fix festgelegte Einspeisvergütung! Die ist auch zu jenen Stunden zu zahlen, da absolut niemand ihren Strom braucht. Diese Solaranlagen kann man eben nicht abdrehen wie ein Gaskraftwerk oder die Schleusen eines Wasserkraftwerkes.

Dass die Einspeisvergütungen auch für die Solaranlagen auf freien Feldern viel zu hoch sind, sieht man an der zunehmenden Umwandlung von Agrarflächen. 5000 Euro pro Hektar können landwirtschaftlich nie erwirtschaftet werden. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Pachtpreis bei landwirtschaftlicher Nutzung in Deutschland liegt bei 274 pro Hektar.

Hellbrisen führen zur absurden Situation, dass dann der Großhandelspreis für Strom sogar negativ werden kann. Abnehmer werden also dafür bezahlt, dass sie Strom beziehen! Solche negativen Großhandelspreise traten allein im Vorjahr in Deutschland in nicht weniger als 457 (von 8784) Stunden auf. Im Jahr davor waren es erst 301 Stunden!! Aber natürlich kostet die Stromproduktion dennoch etwas: Das zahlen dann die Stromkonsumenten.

Erneuerbare Energieträger werden also immer mehr zu einem Zufallsspiel ohne viel Nutzen: Deutschland hat im Vorjahr zwar wieder 12 Prozent mehr – theoretische – Leistung aus solchen Energieträgern installiert. Jedoch: Tatsächlich genutzt für die Stromproduktion wurde aber nur 1 Prozent mehr.

Dunkelflauten

Auch in Phasen ohne Sonne und Wind droht immer mehr ein großflächiger Zusammenbruch der Stromversorgung. Diese Phasen sind naturgemäß im Winter häufiger – also gerade dann, wenn auch der Bedarf größer ist (man denke etwa an Heizung oder Beleuchtung). Als Folge explodieren die Strompreise, wie in diesem angefangenen Winter schon dreimal. Dann wird es für Industriebetriebe billiger, die Produktion trotz Nachfrage einzustellen. Diese Absurdität ist ein – weiterer – Faktor, warum die Industrie immer mehr aus Europa abwandert. So fehlten der deutschen Stromproduktion in der Dunkelflaute vom 11. auf den 12. Dezember 16 Gigawatt, die man zu extrem hohen Preisen im Ausland einkaufen musste.

Dazu kommt, was den wenigsten bewusst ist: Windmühlen verbrauchen auch dann Strom, wenn sie sich überhaupt nicht bewegen, damit diverse technische Funktionen in Gang bleiben, also auch wenn Strom rar und teuer ist. Im Jahr 2024 musste Deutschland 23 Prozent mehr Strom aus dem Ausland importieren als im Jahr davor. Aber wenn man gleichzeitig Atom- und Kohlekraftwerke abbaut ...

Zurück nach Kärnten: Die Entscheidung der Bürger ist also in erstaunlich vieler Hinsicht einfach klug gewesen. Diesmal waren die Freiheitlichen auf der Seite der Klügeren. Wären sie das doch auch dort, wo es um die Sicherheit Österreichs, um die Freiheit aller Staaten Europas und um den großen Nutzen von Impfungen geht!