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ORF-Provokationen in Serie

ORF-Provokationen in Serie

Wenn der ORF an einem einzigen Tag gleich viermal viele Zuseher in fassungslose Empörung treibt, dann müsste man sich eigentlich auch in der ÖVP in den eigenen Hintern beißen, weil deren Medienministerin ja diesem agitatorischen Verein mit der gesetzlichen Absicherung durch die Zwangsgebühren das üppige Überleben gesichert hat. Müsste man – hätte die ÖVP noch so etwas wie eine eigene Medienbeobachtung und einen Überlebenswillen als Partei, der in mehr besteht als einem ständigen Nein zu Kickl.

Die jüngsten Skandale im Detail:

  1. Die ZiB berichtet aus Anlass des Besuchs des schwedischen Ministerpräsidenten Kristersson in Wien über die katastrophale Banden- und Clankriminalität in Schweden. Die schwedische Regierung führt das ebenso wie ein Großteil der schwedischen Bürger und der in- wie ausländischen Medien wie auch Diplomaten auf die Folgen der massiven Migration unter den früheren Linksregierungen zurück. Nur der ORF (der ja angeblich nicht kommentieren darf) weiß es besser: Diese Kriminalität sei vielmehr Folge der "sozialen Ausgrenzung und Ungleichheit". Genau mit dieser Phrase argumentieren alle Bablers dieser Welt, um absolut jede von ihnen selbst angerichtete Katastrophe und jedes sonstige Problem wegzuerklären. Und woher weiß der ORF das, der ja weit und breit keinen Korrespondenten in Skandinavien hat? Das hätten ihm "Fachleute" gesagt. Na dann. Leider hat die linkeste Redaktion des Landes aber nicht dazu gesagt, was für Fachleute das denn wären. Haben sie bei der SPÖ, bei den Grünen oder in der Arbeiterkammer angerufen, der am häufigsten vom ORF befragten Institution? Oder haben sie das gleich selbst aus dem eigenen Finger gesogen? Das käme freilich auf dasselbe hinaus.
  2. Nur wenige Minuten wagen sie später in der gleichen Sendung zu der opferreichen Terrorfahrt von New Orleans zu formulieren: "Die Suche nach den Motiven geht weiter." Das macht wirklich fassungslos. Der Mann trägt einen arabischen Namen, und er hat bei seiner Amokfahrt eine Fahne des "Islamischen Staates" im Führerhaus – aber der ORF rätselt, welche Motive der Mann wohl gehabt haben mag. Aber gewiss: Wenn eine Gans aussieht wie eine Gans, watschelt und quakt wie eine Gans, muss sie noch lange keine Gans sein. Sie könnte sich ja heute als Elefant erklären und müsste daher zumindest in linksregierten Ländern wie ein solcher behandelt werden.
  3. Im Anschluss bekommt man dann eine ausführliche EU-Werbesendung mit zahllosen Äußerungen vor allem von Exponenten der 20-Prozent-Partei SPÖ zu sehen. Gerade als einer, der schon vor 40 Jahren publizistisch für diesen Beitritt gekämpft hat (als noch Rot und Grün wild dagegen waren, was sie heute total aus der Geschichtsschreibung verdrängen) und der heute noch um die Alternativlosigkeit der Mitgliedschaft in Hinblick auf Industrie und Außenhandel weiß, ist man doppelt empört. So primitiv kann das ein echter Journalist nur dann darstellen, wenn er, erstens. überhaupt keine Ahnung von den Vorgängen in der EU hat, und wenn, zweitens, reichlich EU-Geld dafür geflossen ist (was ich zwar nicht konkret beweisen kann, aber worauf ich mit einer hohen Geldsumme wetten würde). Als EU-Kritik werden einzig die lächerlichen FPÖ-Schildläuse von 1994 erwähnt. Aber man kann doch nicht vorgeben, über Österreichs EU-Mitgliedschaft objektivitätsorientiert Bilanz zu ziehen, wenn man die heutigen, die wirklichen Schattenseiten der EU-Entwicklung gerade für Österreich nicht einmal erwähnt. Die da beispielsweise wären:
    1. der von der EU erzwungene hohe deutsche Medizinstudenten-Anteil und seine katastrophalen Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem;
    2. die mörderischen Auswirkungen der kommenden Lieferkettengesetze auf Österreichs Industrie;
    3. die bevorstehenden CO2-Milliardenstrafen, weil die EU glaubt, durch ihr Beispiel die Welt umerziehen zu können, und weil Österreichs Unternehmen schon vor 1990 sauber gewesen sind, dem von der EU aber als Referenz zum Vergleich aller Emissionsentwicklungen gewählten Jahr;
    4. die jahrelange falsche Euro-Zinspolitik zugunsten der schuldengierigen Mittelmeerländer, die uns Jahre der Inflation und jetzt eine üble Rezession beschert hat;
    5. die unzähligen Akte der Überregulierung, die für viele Unternehmen bürokratisch würgend geworden sind;
    6. die vertragswidrige Schuldenaufnahme durch die EU;
    7. die aufwendigen ESG-Berichtspflichten;
    8. und die schikanösen Renaturierungsgesetze.

Statt dessen wird ständig wiederholt, wie toll es doch ist, dass Österreich in Brüssel jetzt mitbestimmen könne (ohne dass man ein einziges konkretes Beispiel dafür zu nennen imstande ist, wo Österreichs Einfluss etwas konkret zugunsten Österreichs bewirkt hätte).

  1. In ganz anderer Hinsicht empörend war am Vormittag das Programm des dritten Fernsehprogramms: Da wurden ausführlich alle Möglichkeiten der Prostitution besprochen. Da wurden auch detaillierteste pornographische Darstellungen gezeigt. Und das alles an einem Vormittag eines schulfreien Tages, wo naive Eltern glauben, dass sie ihre Kinder unbeaufsichtigt vor dem Fernseher sitzen lassen können. Oder glaubt man im ORF, dass solche Darstellungen nicht mehr pornographisch wären und Volksschulkinder verwirren könnten, nur weil sie aus Monarchiezeiten stammen?

Das war mit einem Wort wieder ein ORF-Tag in konzentrierter Reinkultur (wobei Kultur freilich ein völlig falsches Wort ist …). Und die ÖVP glaubt offenbar allen Ernstes, weil an der Spitze des ORF ein Lächel- und Frühstücksdirektor aus ihren Reihen sitzt, der jedoch vom Programm nicht die geringste Ahnung hat, dass sie eine vernünftige Medienpolitik betrieben hätte. Diese wird in einer Koalition mit der SPÖ jetzt zweifellos ungebremst fortgesetzt werden. Und in dieser wird auch Frau Raab weiter ihre "Expertise" einbringen …

Jedoch alles vergebens: Die ÖVP hat ja nicht einmal noch begriffen, dass sie nicht zuletzt des ORFs wegen die Wahl verloren hat.