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Warum Frauen – nicht diskriminiert werden

Warum Frauen – nicht diskriminiert werden

Alle paar Wochen schreiben Medien schon seit Jahren über angebliche Frauendiskriminierung bei der Bezahlung. Jetzt sind gleich zwei Kampffeministinnen in die Regierung eingerückt. Von ihnen ist mit Sicherheit noch eine Intensivierung dieser Behauptung auf Staatskosten zu erwarten. Bei diesen routinemäßigen Klagen werden freilich regelmäßig Äpfel mit Birnen verglichen – und ein paar grundlegende Fakten ignoriert. 

Denn Tatsache ist, dass es keinen einzigen Kollektivvertrag mehr gibt, in dem wie in früheren Generationen eine je nach Geschlecht unterschiedliche Bezahlung vorgesehen wäre. Tatsache ist weiters, dass in keiner einzigen dieser Frauendiskriminierungs-Stories erwähnt wird, dass diesbezügliche Statistiken keine Beamten enthalten – obwohl dort Frauen im Schnitt sogar deutlich mehr verdienen als Männer. Denn von den Lehrern bis zu den Richtern dominieren Frauen in gut bezahlten akademischen Berufen – mit noch dazu der geliebten Möglichkeit kreativer Arbeitszeitgestaltung gerade in den beiden genannten Branchen.

Noch ein weiteres Faktum lässt am Diskriminierungs-Axiom zweifeln: Jeder Arbeitgeber wäre wirklich masochistisch, wenn er freiwillig für die – in Qualität und Zeit – gleiche Arbeit Männern viel mehr zahlen würde, nur weil sie Männer sind. Er wäre Feind seines Geldes – oder des Geldes der Aktionäre.

Bei vielen Diskriminierungs-Klagen wird nicht einmal die Arbeitszeit verglichen, die bei Männern fast immer deutlich länger ist: Sie arbeiten viel öfter in Vollzeit-Jobs, sie machen mehr Überstunden. Daher ist logischerweise auch ihr Monatsbrutto deutlich höher.

Eine weitere Verzerrung ist Folge des niedrigeren Frauen-Pensionsantrittsalters: Denn viele Berufstätige verdienen als Folge ihres Aufstiegs gerade in den letzten Berufsjahren am meisten.

Eine massive statistische Verzerrung schafft auch die Tatsache, dass Männer viel gezielter gut zahlende Branchen wie die Industrie ansteuern, während für Frauen die soziale Befriedigung im Job das Wichtigere ist: lieber Friseurin als Schichtdienst am Fließband. Ähnlich wirken die bei Frauen häufigeren Erwerbsunterbrechungen: Denn längere Berufserfahrung führt auch zu höheren Löhnen – wäre das anders, wäre ja massiv das Grundprinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" verletzt. Denn mehr Berufserfahrung führt nun einmal meist zu besserer Arbeit.

Was bleibt, sind ganz wenige Prozent- oder Promillepunkte echter Differenz, die daher stammen, dass (auch weibliche) Arbeitgeber es einkalkulieren, dass bei einer jungen Frau eine baldige Unterbrechung oder ein Abbruch viel wahrscheinlicher ist als bei Männern; und dass sich daher auch Ausbildungsinvestitionen in Frauen viel öfter als Fehlinvestition erweisen.

Aber freilich: Fakten haben Kampffeministinnen noch nie interessiert.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".